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Traumatherapie
Ein Psychotrauma
ist eine seelische Wunde, die auf einzelne oder
mehrere Ereignisse zurückgeht, bei denen im
Zustand von extremer Angst oder Hilflosigkeit die
Verarbeitungsmöglichkeiten des Individuums
überfordert war. Es besteht ein vitales
Diskrepanzerleben zwischen bedrohlichen
Situations- faktoren und den individuellen
Bewältigungsmöglichkeiten. Das bewirkt eine
dauerhafte Erschütterung von Selbst- und
Weltverständnis.
Symptome der sogenannten posttraumatischen
Belastungsstörung sind Einbrüche von
Trauma-Material in den Alltag, sind Vermeidung,
Übererregung, Alpträume, Schlafstörungen, auch
dissoziative Störungen.
Anders als in der tiefenpsychologisch fundierten
Psychotherapie besteht die Notwendigkeit eines
"interaktiven Verständnisses" der
therapeutischen Beziehung. Diese Beziehungsarbeit
erfordert vom Therapeuten ein flexibles Pendeln
zwischen Identifikation und Distanzierung mit dem
Klienten. Die Gegenübertragung ist zu betrachten
als Interaktionsgeschehen und Verständnishilfe
für den Therapeuten.
Ziel der Behandlung ist, zu einer geordneten
Verarbeitung des Traumas bzw. der Traumata zu
kommen und dadurch die traumatypischen Symptome
entweder zu begrenzen bzw. zu kontrollieren und
aufzulösen. Es gibt dazu eine Reihe
unterschiedlicher Ansätze. Dabei spielt die
primäre Stabilisierung die wichtigste Rolle.
Ich nutze in meiner Praxis z.B. imaginative
Verfahren, die tiefere Schichten der Psyche unter
Verwendung innerer Bilder und Teilobjekte
erreichen, arbeite mit verinnerlichten
Persönlichkeitsanteilen und Teilaspekten der
Persönlichkeit, wobei traumaähnliche
Verarbeitungswege benutzt werden.
Eine weitere Methode, die integriert in ein
Behandlungskonzept zur Anwendung kommt, ist EMDR,
eine Methode, bei der eine intensive Koordination
und Zusammenarbeit beider Hirnhälften angestrebt
wird und Blockaden im Gehirn aufgehoben werden.
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